Die Oberwiesenthaler Schwebebahn
Sie ist Deutschlands erste Pendelbahn, erbaut 1924 in Sachsen, und wäre zum 31. März 2012 beinahe einem Neubau gewichen...
die Oberwiesenthaler Schwebebahn ist zweifelsohne eine beeindruckende Seilbahn mit einer sehr wechselvollen wie interessanten Geschichte!
Auf dieser Seite soll ein kleiner Einblick in die lebhafte Vergangenheit dieser einzigartigen Anlage gewährt werden, welche noch hoffentlich lange als "älteste Pendelbahn Deutschlands" ihren Dienst verrichten darf und somit auch zukünftigen Generationen als kulturhistorisches sowie industrietechnisches Denkmal erhalten bleibt.
- zur Geschichte der Oberwiesenthaler Schwebebahn -
- zu den technischen Daten von 1924 bis heute, in Tabellenform -
- zur Bildergalerie der ältesten Pendelbahn Deutschlands -
Der gescheiterte Abriss - doch kein Neubau der Fichtelberg-Seilbahn!
Sie überlebte die große Wirtschaftskrise der 20er-Jahre, den 2. Weltkrieg, die DDR und die Wende - aber sollte letztendlich anno 2012 mit Erlöschen der aktuellen Betriebserlaubnis sterben...
Der Abriss der Oberwiesenthaler Schwebebahn und Bau einer komplett neuen Einseil-Umlaufbahn sollte ursprünglich zum April 2012 beginnen und im November 2012 fertiggestellt werden. Hauptgrund war eine angedachte Kapazitätssteigerung von aktuell 480 Personen pro Stunde (Pendelbahn) auf 1000 P/h (EUB mit 8er-Kabinen), mit einer möglichen Erweiterung auf bis zu 2000 P/h. Hinzu kam der leicht defizitäre Betrieb der bisherigen Anlage.
Verständlicherweise regte sich jedoch alsbald Widerstand gegen dieses Vorhaben, eine solche geschichtsträchtige Seilbahn abzureißen und somit ebenfalls ein Wahrzeichen der Stadt Oberwiesenthal unwiederbringlich zu zerstören. Ebenso fraglich war, ob in der Wintersaison die Skipisten des Fichtelberges eine solche höhere Personenanzahl überhaupt hätten verkraften können und es nicht zu einer "Überfüllung" gekommen wäre.
Hinsichtlich der historisch-technischen Bedeutung der Schwebebahn war es zwar geplant, einen kleinen Teil der Anlage als eine Art Museum zur öffentlichen Besichtigung zu erhalten. Dies beinhaltete die Bergstation samt der Technik im Maschinenraum und der Stütze Nr. 5, inklusive eines Wagens und einer Ausstellung zur Geschichte der Bahn - doch hätte das kaum den Verlust dieser besonderen und einzigartigen Pendelbahn ("lebendig" im Betriebseinsatz) kompensieren können!
Doch woran scheiterte der Neubau letztendlich, wie im Juni 2011 bekannt wurde?
Es war im Endeffekt eine Änderung von EU-Förderrichtlinien, welche das Neubauprojekt im fast schon letzten Moment scheitern ließ und stattdessen eine Renovierung und Weiterbetrieb der bisherigen Schwebebahn wirtschaftlicher erscheinen lässt. Denn die einkalkulierte Förderung von 2,5 Millionen Euro ist nun nicht mehr möglich und so müsste die Fichtelberg Schwebebahn GmbH die nötige Investitionssumme von 7 Millionen Euro komplett alleine stemmen.
Mittlerweile hat der Oberwiesenthaler Stadtrat folglich einer Sanierung der historischen Schwebebahn zugestimmt, welche nach bisherigen Schätzungen "nur" 1,2 Millionen Euro kosten soll. Schwerpunkt wird dabei die Erneuerung der Steuerungstechnik sein, da die alte Anlage nur mit einer Sondergenehmigung betrieben werden konnte und diese nun ausläuft.
Wenn auch der Grund für diese späte Rettung der Oberwiesenthaler Schwebebahn plötzlich und überraschend auftauchte, so ist es dennoch umso erfreulicher, dass diese besondere Pendelbahn der Nachwelt erhalten bleibt und dies möge auch hoffentlich noch sehr, sehr lange so sein!
Quellen zur Betriebsgeschichte:
"Seilbahnen der DDR" von Mario Schatz, transpress-Verlag sowie Broschüre "80 Jahre Fichtelberg-Schwebebahn" der FSB GmbH
Ausarbeitung, Formulierung und verfasster Text zur aktuellen Situation: P.T./"www.trittkopfbahn.de"