Die Oberweißbacher Bergbahn
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Geschichte und technische Daten
Bei der Oberweißbacher Bergbahn im Thüringer Wald handelt es sich um eine Standseilbahn nach dem System Abt, welche mittlerweile unter Denkmalschutz steht und als steilste Bahn der Welt für normalspurige Eisenbahnwaggons gilt.
1919 enstand der Wunsch der auf einem Hochplateau des Schwarzatales liegenden Ortschaften Oberweißbach-Deesbach, Lichtenhain und Cursdorf nach einer verbesserten Anbindung ins Tal. Nach Überlegungen des Baus einer "normalen" Eisenbahnstrecke sowie einer Obus-Verbindung entschied sich der damalige Regierungsbauminister Dr.-Ing. Wolfgang Bäseler für die Variante einer Standseilbahn mit einer anschließenden Eisenbahnstrecke über das Hochland und es wurde die "Oberweißbacher Bergbahn-Aktiengesellschaft" gegründet.
Die Bauarbeiten an der gesamten Bahnanlage konnten im Januar 1923 abgeschlossen werden und am 15. März 1923 erfolgte die offizielle Betriebsaufnahme. Schon zuvor (ab Februar 1922) jedoch erfolgte bereits ein provisorischer Güterverkehr, da die Straße vom Schwarzatal hinauf nach Oberweißbach zeitweise wegen enstandenen Schäden durch die Baufahrzeuge gesperrt werden musste.
Auf der Standseilbahn kommen seit jeher zwei verschiedene Wagentypen zum Einsatz, ein Personenwagen sowie eine Güterbühne für den Transport von normalspurigen Eisenbahnwaggons.
Dazu verfügt die Talstation über zwei verschiedene Einfahrten, wobei im Gebäude am Bahnsteig der Zustieg für den Personenverkehr erfolgt, an der nebenanliegenden Kopframpe Güterwagen vom anschließenden Streckengleis über eine Drehscheibe mithilfe einer Spillanlage auf die Rollbühne der Standseilbahn gezogen werden konnten.
In der Bergstation ist die gesamte Antriebstechnik sowie der Maschinistenstand untergebracht. Bis zur Modernisierung der gesamten Antriebs- sowie Steuerungsanlage durch die Firma Doppelmayr Thun (ehemals Von Roll ) erfolgte der Antrieb durch einen Gleichstrommotor, seit 2002 sind es zwei Drehstrom-Asynchronmotoren die jeweils auf eine der zwei Antriebsscheiben wirken sowie eine neue, hydraulische Bremsanlage. Geblieben ist jedoch die in Europa einzigartige Anordnung der Antriebsscheiben quer zur Fahrtrichtung der Standseilbahnstrecke!
Heutzutage dient der Betrieb der Oberweißbacher Standseilbahn überwiegend touristischen Zwecken, ein planmäßiger Güterverkehr findet seit 1966 nicht mehr statt. So kommt auf der Güterbühne ein weiterer Personenwagen, 1972 eigens für den Einsatz auf der Standseilbahn umgebaut, als Aufsetzwagen zum Einsatz. Zusätzlich wird bei schönem Wetter in den Sommermonaten neuerdings auch ein eigener, offener "Cabriowagen" eingesetzt.
Bemerkenswert ist, daß es sich bei dem Personenwagen immer noch um das Originalfahrzeug von 1923 handelt, sieht man von erfolgten Renovierungsarbeiten und einem Umbau 1960 (z.B.: vergrößerte Sirnfenster ) mal ab.
Auf der anchließenden Flachstrecke ab der Bergstation der Standseilbahn, wo auch hier der Übergang auf das normalspurige Schienennetz per Drehscheibe erfolgt, kommen drei Elektrotriebwagen der BR 479 zum Einsatz. Die 2,54 km lange Strecke Lichtenhain - Cursdorf (Kursbuchnr.: 563) ist mit 600V Gleichstrom elektrifiziert und hat eine Spurweite von 1.435 mm.
Eine umfangreiche Dokumentation über die historische und aktuelle Technik der Standseilbahn sowie die eingesetzten Fahrzeuge findet sich auf der offiziellen Internetpräsenz der Oberweißbacher Standseilbahn:
http://www.oberweissbacher-bergbahn.com
Desweiteren sei erwähnt, dass in der Bergstation eine kleine Ausstellung zur Geschichte sowie Technik (inkl. historischer Bilder des Maschinenraumes) der Bahn untergebracht ist. Ab Mai 2017 wird dieser Bereich neu gestaltet zugänglich sein, unter dem Namen "Maschinarium - das Erlebnismuseum der Bergbahn".
Technische Daten |
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Eigentümer/Betreiber: |
DB, Oberweißbacher Berg- und Schwarzatalbahn |
Eröffnung: | 1923 |
Hersteller: |
Heckel (1923) |
Streckenlänge: | 1,3878 km |
Höhenunterschied: | 323 m |
Talstation: | Obstfelderschmiede, Höhe: 340,8 m |
Bergstation: | Lichtenhain, Höhe: 663,8 m |
Spurweite: | 1.800 mm |
max. Steigung: | 23,92 - 25,00 % |
Fahrgeschwindigkeit: | 1,6 m/s |
Antrieb : | - 1923 bis 2002: 220 V Gleichstrommotor mit 74 kW (ab 1971: 80 kW) - seit 2002: zwei Drehstrom-Asynchronmotoren, je 110 kW |
Durchmesser Zugseil: | 40 mm |
Durchmesser der zwei Antriebsscheiben: | je 4 m |